Neue Wege oder fotografische Vorsätze

Posted on

Gedanken zum Jahreswechsel…
Wie war das Jahr 2018 für mich persönlich aus fotografischer Sicht?
Zunächst einmal habe ich dieses Jahr -nein, 2018 gehört ja bereits der Vergangenheit an! – im Vergleich zu den Vorjahren relativ wenig fotografiert. Zum einen lag dies daran, dass manchmal einfach die nötige Zeit oder Muse gefehlt hat, zum anderen aber auch an mangelnder Inspiration. Ich habe einige Events fotografiert (aus Datenschutzgründen jedoch nicht viele Bilder davon hier gezeigt), lieblose (aber notwendige und zeitfressende) Fotos für Ebay gemacht; ansonsten war eigentlich kein Foto dabei, welches herausgestochen oder mich wirklich vom Hocker gerissen hat. Irgendwie ergab sich keine neue „Herausforderung“. Stattdessen war das Gefühl, nicht wirklich etwas Neues oder Spannendes zu fotografieren, sondern immer wieder dasselbe, unterschwellig immer mit an Bord.
Zudem gab es etliche technische Schwierigkeiten mit dem Blog, welche ich nicht eigenständig lösen konnte und die ebenfalls sehr viel Zeit und Nerven gekostet haben, so dass ich zwischenzeitlich kurz davor stand, alles hinzuschmeißen und einen neuen Blog bei wordpress.com zu erstellen. Da der Blog aber mit vielen Erinnerungen verbunden ist und ich über all die Jahre so viel Zeit investiert habe, konnte ich mich dazu doch nicht durchringen…
Wie soll es jetzt mit der Fotografie weitergehen?
Neue Lost-Place-Touren wären sicherlich eine Option, aber ob sich hierfür Zeit und Möglichkeiten ergeben? Ein Makro-Objektiv für die Olympus kaufen und mich wieder mehr mit der Makrofotografie beschäftigen, die immer noch nichts an Faszination verloren hat? Wobei ich ja eigentlich noch meine alte Nikon mit Makroobjektiv seit längerem unbenutzt im Regal liegt…
Als ich so bei ebay auf der Suche nach eventuellen, neuen bzw. gebrauchten Objektiven für meine Oly unterwegs war, stieß ich auf die Lensbaby-Optiken und Objektive. Der ganz spezielle Look dieser Fotos und das völig andere Spiel mit Schärfe/Unschärfe reizen mich schon länger und ich verbrachte die letzten Tage (im Urlaub hat man ja Zeit für so etwas 😉 ) damit, zu googeln und mich eingehender mit der Thematik zu befassen. Das Lensbaby-System und die vielen, kreativen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, haben es mir sehr angetan und von daher wird die nächste Investition wohl in diese Richtung gehen.
Für die Interessierten habe ich mal einige Links zum Weiterlesen zusammengestellt:

Lensbaby- see in a new way
Fotobeispiele
Lensbaby Composer Pro with Sweet 35 Optic Review (Hier wurde diesselbe Kamera verwendet, mit der ich aktuell fotografiere, daher für mich besonders interessant!)
Was sind Lensbabys?
Wie fotografiert man damit?

Die Videos von Mike Browne (nicht nur in Bezug auf Lensbabys) finde ich übrigens sehr gelungen, da er recht verständliche bzw. anschauliche Erklärungen abgibt und das Ganze mit einer gelungenen Prise Humor rüberbringt.
Er brachte mich auch auf die Idee, Makro-Umkehrringe zu verwenden anstatt ein neues Spezialobjektiv zu kaufen. Da die Umkehrringe bereits für ein paar Euro zu haben sind, habe ich gleich einen bestellt und sofort ausprobiert, mit einem umgekehrten Objektiv zu fotografieren – siehe Beispielfotos unten. Die Fotos sind natürlich alles andere als perfekt (bei schwachen Lichtverhältnissen mit ISO 1000, in der einen Hand die Kamera, in der anderen das umgekehrte Objektiv und versucht, mit einem Finger irgendwie zu fokussieren, das alles bei 1/5 sec), aber ich finde die ersten Schnellversuche doch ziemlich cool und denke, dass sich mit einem Umkehrring auf jeden Fall brauchbare Ergebnisse erzielen lassen.

Verwendung eines Makro-Umkehrrings


Computer-Tastatur
(Olympus OM-D E-M5 Mark II mit umgedrehtem Olympus M.Zuiko Digital ED 40-150mm f4.0-5.6R)

Tannenzapfen am Weihnachtsbaum

In diesem Sinne hoffe ich auf ein spannendes 2019 und wieder mehr Freude am Fotografieren!

6 Replies to “Neue Wege oder fotografische Vorsätze”

  1. Die ersten Versuche sind doch sehr vielversprechend und ich bin sicher, das wird spannend. Das erste Foto ist besonders interessant, wie ich finde, durch die unterschiedliche Lichtbrechung der einzelnen Linsen kommt die Lichtspielerei sehr schön zur Geltung 😉

  2. Hallo Netty,
    ja, solch kreative Durststrecken hat wohl jeder einmal. Ich habe die dadurch überwunden, dass ich bei vielen bei mir in der Gegend erreichbaren Workshops, Fotoexkursionen usw. teilnehme. Die ersten für 2019 stehen bereits an (habe ich auf meiner HP unter „Rolf“ aufgelistet), muss mich nur noch anmelden. Ich freue mich jedenfalls schon, Anfang April geht’s los.
    In meinen jungen Jahren, als ich noch analog mit meiner OM1 fotografierte, hat mir mein Bruder einen „Retroadapter“ selbst gebastelt (er ist/war Werkzeugmacher). Das war ganz einfach nur ein Ring mit einem Außengewinde, vielleicht so 5-10 mm breit. Der wurde an das an der Kamera angesetzte Objektiv ins Filtergewinde geschraubt und auf den dann überstehenden Ring wurde ein zweites Objektiv (=Retrostellung) geschraubt. Natürlich mussten beide Objektive den gleichen Filterdurchmesser haben. Das hat dann ganz gut funktioniert…
    Liebe Grüße
    Rolf

    1. Hi Rolf,
      Workshops und Exkursionen sind immer eine tolle Möglichkeit, um neue Ideen oder Ansporn zum Fotografieren zu bekommen. Ich wünsche dir jetzt schon viel Spaß! Mich würde ja auch mal so ein Olympus-Workshop reizen 😉
      Mein Retro-Adapter müsste nächste Woche kommen, ich bin schon gespannt. Ist auf jeden Fall mal wieder etwas Anderes als ein „normales“ Makroobjektiv.
      Liebe Grüße,
      Netty

  3. Hallo Netty,
    das Gefühl kenne ich nur zu gut. Lange hab ich überlegt, ob ich meine Website auflöse, sie war ein Dreiviertel Jahr im „Wartungsmodus“ – ähnlich war es zeitweise auch mit der Fotografie, es fehlte Inspiration.
    Doch inzwischen bin ich wieder einigermaßen in der Spur und meine Website ist ja auch wieder online. Mal schauen, was 2019 bringt …
    Lensbaby ist eine tolle Sache, ich habe noch einen Composer mit der alten Double-Glas-Optik. Das gibt es so schon garnicht mehr … Aber es macht Spaß damit loszuziehen. Auch meine alten analogen Objektive benutze ich gern, das manuelle Fokussieren ist ja ähnlich wie beim Lensbaby.
    In die Sinne „Gut Licht“ für 2019 und liebe Grüße
    pETRA

    1. Hallo Petra,
      vielleicht braucht man auch einfach ab und zu mal eine Pause, um dann zu merken, dass etwas fehlt 😉
      Den Composer und die diversen Optiken zum Einsetzen gibt es auf Ebay oder Amazon – ich kann mich nur noch nicht entscheiden, was ich nehmen soll.
      Da ich ja noch nicht weiß, wie ich damit zurecht komme bzw. ob das mit dem Fokussieren so klappt, will ich auch nicht zu viel Geld ausgeben…mal sehen.
      Liebe Grüße,
      Netty

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert